IG Metall Alfeld-Hameln-Hildesheim
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03.05.2024, 13:05 Uhr

Tarifrunde Holz und Kunststoff verarbeitende Industrie

Erfolgreiche Warnstreiks bei Wilkhahn, Haworth und Wini

  • 19.01.2024
  • Aktuelles, Betriebe / Branchen, Vertrauensleute

Nachdem in der zweiten Tarifverhandlung der Holz und Kunststoff verarbeitenden Industrie am 9. Januar 2024 in Melle, das völlig unzureichende Arbeitgeberangebot zurückgewiesen wurde, traten die Beschäftigten von Wilkhahn, Haworth und Wini in den Warnstreik.

Bei den Beschäftigten von Wilkhahn löst das Verhandlungsangebot der Arbeitgeberseite großen Unmut aus.

Die Kolleginnen und Kollegen bei Haworth stehen für die Tarifforderung der IG Metall ein.

Novum bei Wini: Das Verhandlungsangebot der Arbeitgeberseite führt zum ersten Warnstreik seit Jahrzehnten.

Die Forderung ist: 8,5 Prozent mehr Lohn, Gehalt und Ausbildungsvergütung für 12 Monate, eine mitgliederwirksame soziale Komponente z.B. in Form der Inflationsausgleichsprämie und einen Einstieg in das Ende der Differenzierung zwischen Arbeitern (Lohn) und Angestellten (Gehalt), damit ein Holzmechaniker, wie ein Industriekaufmann zukünftig nach einer abgeschlossenen Ausbildung auf das identische Entgelt blicken kann und keinerlei Unterschiede mehr bestehen.

Das bescheidene 1. Angebot für das niedersächsische Tarifgebiet der Arbeitgeber umfasste: 700 € Inflationsausgleichsprämie für 13 Monate und 2,5 Prozent ab 1.1.2025. Insgesamt bei einer Laufzeit von 25 Monaten, was die Tarifkommissionsmitglieder empörend zurückwiesen und ihre geplanten Warnstreiks in Aktion setzten.

Der Auftakt der Warnstreikwelle machte am Dienstag, den 16. Januar 2024 die Firma Wilkhahn. Gut 150 Beschäftigte legten die Arbeit für zwei Stunden nieder.

Olaf Stender, Betriebsratsvorsitzender und Tarifkommissionsmitglied der Firma Wilkhahn, wies insbesondere auf die völlig unzureichende Inflationsausgleichsprämie hin. „Die als Ausgleich für die Inflation der letzten Jahre angebotene Prämie in Höhe von 700 Euro netto reicht vorne und hinten nicht aus.“ Mathias Neuman, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Alfeld-Hameln-Hildesheim ergänzt: „Die prozentuale Erhöhung ist viel zu gering und kommt zu spät.“

Am Mittwoch, den 17.01.2024 legten die Beschäftigten von Haworth die Arbeit nieder. Rund 60 Beschäftigte legten die Arbeit ab 12:00 Uhr bis zum Schichtende bzw. bis zum Ende der Kernarbeitszeit die Arbeit nieder. Florian Harenberg, Tarifkommissionsmitglied und Betriebsratsvorsitzender der Firma Haworth wies insbesondere auf die mangelhafte Bewegung der Arbeitgeber bei der prozentualen Erhöhung hin, die erst ab 1.1.2025 in Höhe von 2,5 Prozent kommen soll.

Mathias Neumann fügt hinzu: „Es ist doch ein Skandal, das beim Nachfragen am Verhandlungstisch in Melle die Arbeitgeber ernsthaft vertreten, dass Langzeitkranke, Eltern- und Altersteilzeitler keinen Anspruch auf eine Inflationsausgleichprämie erhalten sollen.“


Am Freitag, den 19.01.2024 legten die Beschäftigten bei Wini in der Früh- sowie in der Spätschicht die Arbeit für jeweils zwei Stunden nieder und rundeten die erste Warnstreikphase kraftvoll vor der 3. Tarifverhandlung ab. „Auch bei diesem Warnstreik war der Unmut der Beschäftigten deutlich zu spüren“, so Mathias Neumann.




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