IG Metall Alfeld-Hameln-Hildesheim
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04.05.2024, 01:05 Uhr

Tarifrunde Holz- und Kunststoffverarbeitende Industrie

Unsere Forderungen sind klar und deutlich

  • 20.12.2023
  • Aktuelles, Vertrauensleute, Betriebe / Branchen

In der Tarifrunde Holz- und Kunststoffverarbeitende Industrie, mit 3 Betrieben in unserer Geschäftsstelle, Haworth in Bad Münder, Wilkhahn in Eimbeckhausen und Wini Büromöbel in Marienau fanden am 19.12.2023 in Melle die ersten Tarifverhandlungen statt. Alle verbandsgebundenen Betriebe sind mit ihren Tarifkommissionsmitgliedern vor Ort präsent gewesen, auch um ihre betriebliche Situation und Erwartung der Beschäftigten zu vertreten.

Unsere Forderung passt gut in die wirtschaftliche Notwendigkeit in den Haushalten der Beschäftigten. Foto: Privat.

Die Forderung wurde bereits am 5.10.2023 festgezurrt. Die IG Metall kämpft in der laufenden Tarifrunde für 8,5 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von 12 Monaten sowie für eine mitgliederwirksame Sozialkomponente, wie die Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie.
Dazu gibt es eine immer größer werdende Schere im Grundentgelt zwischen den Beschäftigten in der Produktion und denen im Büro. Ursächlich ist die antiquierte Unterscheidung mit einem Modell von Gehalt im Büro und Lohn in der Produktion. Mit einer Ausgleichskomponente fordert die IG Metall, diese Lücke schrittweise die nächsten Jahre zu schließen. „Ein Holzmechaniker muss nach einer abgeschlossen Ausbildung das gleiche Einkommen haben wie ein frisch ausgebildeter Industriekaufmann, denn vergleichbare Arbeit muss auch gleiches Geld verdienen,“ merkt Mathias Neumann, 2. Bevollmächtigter und Betriebsbetreuer im Holzbereich an.

Seit 1.12.2023 gilt in der Branche kein neuer Lohn- und Gehaltstarifvertrag nach einer 27monatigen langen Tarifbindung, die in 2 Stufen 4,9% Erhöhung in der Vergangenheit sicherstellte. Aber, das war jedoch vor dem Beginn des Ukraine-Kriegs und der rasenden Inflation tarifvertraglich abgeschlossen, die trotz Lohnerhöhungen zu einem deutlichen Reallohn- und Kaufkraftverlust in der Branche geführt hat.  

Mit der ersten Tarifverhandlung am 19. Dezember 2023 in Melle, zeichnet sich nun ein deutlicher Konflikt am Horizont ab: der Termin endete ergebnislos, brachte allerdings auch keine belastbare Annäherung der Arbeitgeberseite in Richtung der berechtigten Forderungen der IG Metall

Vermeintlich getrübte Aussichten und Krise am Bau, gestiegene Kosten und eine beginnende Rezession – das sind die Überschriften, auf die sich der Arbeitgeberverband Niedersachsen und Bremen der holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie e.V. stützt. Dabei schätzen, trotz der herausfordernden wirtschaftlichen Lage über 70% der Beschäftigten die Situation in ihren Betrieben als gut oder eher gut ein. Mehr als die Hälfte berichtet davon, dass Fachkräfte abwandern und den Betrieb für ein besseres Angebot verlassen. Deshalb passt unsere Forderung gut in die wirtschaftliche Notwendigkeit in den Haushalten der Beschäftigten.

Die Einkommens-Tarifverträge in Niedersachsen wurden zum 30. November 2023 gekündigt. Warnstreiks sind ab dem 13. Januar 2024 möglich. In der niedersächsischen Holz- und Kunststoffindustrie sind rund 18.000 Beschäftigte tätig.


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