IG Metall Alfeld-Hameln-Hildesheim
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28.04.2024, 07:04 Uhr

Antikriegstag 2023

Gedenken in Hameln

  • 06.09.2023
  • Aktuelles

Rund 100 Menschen nahmen an der Gedenkveranstaltung auf dem Friedhof am Wehl in Hameln teil. Unter ihn waren unter anderem der Oberbürgermeister Claudio Griese (CDU), Volker Eggers, Sprecher des Bündnisses Bunt statt Braun, sowie MdL Britta Kellermann (Bündnis 90/Die Grünen), MdB Johannes Schraps (SPD) und die ehemalige MdB Jutta Krellmann (die Linke).

Die Niederlegung der Rosen als symbolischer Akt zum Gedenken an die unzähligen Opfer des NS und der Kriege.

Die Redner#innen näherten sich den Schrecken der Kriege und den Opfern der Naziverbrechen aus unterschiedlichen Perspektiven. Claudio Griese hob in seinem Grußwort das Glück der Menschen in Deutschland und Europa hervor, seit Jahrzehnten in einer Region ohne Kriege leben zu dürfen. Dabei betrachtete er die Zeit des Ersten Weltkriegs über den Horror der Naziherrschaft bis hin zum derzeitigen Angriffskrieg in der Ukraine.

Daryna Serhieieva, die vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtet ist, und derzeit die Elisabeth-Selbert-Schule in Hameln besucht, berichtete über ihr Schicksal, ihre Schmerzen und die Angst um ihren Vater in der Heimat erläuterte.

Karoline Kleinschmidt, die erste Bevollmächtigte unserer Geschäftsstelle erinnerte mit Worten des ehemaligen Bundeskanzlers Willy Brandts an den Wert des Friedens: „Der Frieden ist nicht alles, aber alles ist ohne Frieden nichts.“ und der Freiheit: „Wenn ich sagen soll, was mir neben dem Frieden wichtiger sei als alles andere, dann lautet meine Antwort ohne Wenn und Aber: Freiheit.“  Frieden und Freiheit aller – das sind auch unsere gewerkschaftlichen Schwerpunkte, die Säulen von Solidarität. Über die Frage, wie Frieden hergestellt werden kann, sind unsere 2 Millionen Mitglieder leider nicht einer Meinung. Umso wichtiger ist es, dass wir uns die Geschichte immer wieder vor Augen halten und daraus lernen. Im 2. Weltkrieg wurden auch die Gewerkschaften verboten und Gewerkschafter*innen verfolgt, misshandelt und ermordet. Auch hier in Hameln.

Weltweit finden gerade 22 Kriege statt. Seit über 19 Monaten tobt der Krieg in der Ukraine. Ich glaube, wir sind uns einig, dass Russland mit dem kriegerischen Vorgehen in der Ukraine eine große Schuld trifft. Aber trotz dieser Schuld müssen wir alle weltweit die Frage der Lösung in den Vordergrund stellen. Jeder Tag Krieg bedeutet unendliches Leid, Tod und Flucht. Die IG Metall fordert alle politischen Kräfte auf, sich leidenschaftlich zu engagieren, die Kriegsparteien an den Verhandlungstisch zu bekommen und endlich eine Lösung für den Frieden zu finden.

Wenn Freiheit ein großes Ziel ist, dann sollten wir dringend die Freiheit aller hier lebenden Menschen im Blick haben. Und für Freiheit braucht es Frieden, Anerkennung und ein ruhiges soziales Umfeld ohne Angst vor Abschiebung und Verfolgung.

In diesem Sinne gedenkt die IG Metall aller Opfer des zweiten Weltkrieges, aber auch aller anderen Kriege. Wir sollten alles dafür tun, dass Menschen nicht mehr zu Opfern und zu Geflüchteten werden.

Der Historiker Bernhard Gelderblom schilderte in eindringlichen Worten das Schicksal eines der NS-Opfer jüdischen Glaubens, welches vom Zuchthaus in Hameln auf einen Todesmarsch gezwungen wurde und völlig erschöpft nach einer zunächst erfolgreichen Flucht kurz vor der Befreiung am Wegesrand erschossen wurde.


Die Gedenkveranstaltung endete mit der Niederlegung von Rosen an den Gräbern der NS-Opfer.


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