IG Metall Alfeld-Hameln-Hildesheim
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25.04.2024, 06:04 Uhr

Metallindustrie Tarifrunde 2021

Warnstreik bei Renold in Gronau

  • 17.03.2021
  • Aktuelles, Vertrauensleute, Betriebe / Branchen, Pressemitteilungen

Seit der dritten Verhandlungsrunde am 19. Februar hüllt sich NiedersachsenMetall in Schweigen. Deshalb gingen heute auch die Arbeitnehmer*innen bei Renold (Gronau) in der Früh- und Spätschicht in den Warnstreik. Am morgigen Donnerstag findet die 4. Tarifverhandlung für die Beschäftigten in der niedersächsischen Metall- und Elektroindustrie statt.

Die Kolleginnen und Kollegen aus der Frühschicht bei Renold machten in Gronau (Leine) auf die Tarifforderungen aufmerksam. Foto: Privat.

 „Wir stehen sehr wohl für unsere Tarifforderungen ein“, machte Sabrina Güldenpfennig, die stellvertretende Betriebsratsvorsitzende bei Renold, auf dem Warnstreik deutlich. Seit 2018 hatten wir keine tabellenwirksame Entgelterhöhung.“ Die Tarifforderungen nach der Erhöhung der Entgelte um 4 Prozent, nach Beschäftigungssicherung und Zukunftstarifverträgen fänden bei den Beschäftigten positiven Widerhall. So beteiligte sich die überwiegende Mehrheit der 62 Beschäftigten an den beiden Warnstreiks in der Früh- und Spätschicht. Für jeweils knapp zwei Stunden ruhte die Produktion bei Renold vollständig.

„Seit Wochen verweigern die Arbeitgeber in der niedersächsischen Metall- und Elektroindustrie nun schon konstruktive Tarifverhandlungen, wir lassen uns nicht mit einer Null-Runde abspeisen!“, so Karoline Kleinschmidt, erste Bevollmächtigte der IG Metall Alfeld-Hameln-Hildesheim. Der Gewerkschaftssekretär Mike Wasner ergänzt: „Die Verhandlungspositionen der Arbeitgeberseite würden die Bereitschaft der Arbeitnehmer*innen zur Flexibilität gerade während der Pandemie nicht gerecht und ignorierten ihre wirtschaftliche Belastung durch die zum Teil Monate andauernde Kurzarbeit“.

In dieser Woche fanden Warnstreiks bereits bei Howmet Aerospace, Robert Bosch, Robert Bosch Car Multimedia und SEG Automotive (alle Hildesheim) statt. Fortgesetzt werden die Warnstreiks am Freitag bei Lenze Automation, Lenze Drives, Lenze OP, Lenze SE, Lenze Vertrieb (alle Groß Berkel), Phoenix Contact Electronics und Phoenix Contact Combinations (beide Bad Pyrmont).

Die Arbeitgeberseite beharrt auf ihren inakzeptablen Gegenforderungen: Nullrunde in 2021, für die erste Jahreshälfte in 2022 können sie sich vorstellen, einen Einmalbetrag zu zahlen. Zu einem bisher nicht näher genannten Zeitpunkt im zweiten Halbjahres könnten sie sich eine tabellenwirksame Entgelterhöhung vorstellen. Diese Entgelterhöhung solle mit einer weiteren Laufzeit von 12 Monaten verbunden sein. Darüber hinaus forderten die Arbeitgeberverbände in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen, die Höhe des zusätzlichen Urlaubsgeldes sowie der tariflichen Sonderzahlungen an wirtschaftliche Kennzahlen des jeweiligen Unternehmens zu koppeln. Die abhängig beschäftigten Arbeitnehmer*innen sollen also das unternehmerische Risiko mittragen, dass zu großen Teilen ursächlich von unternehmerischen Entscheidungen abhängt.


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