IG Metall Alfeld-Hameln-Hildesheim
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24.04.2024, 01:04 Uhr

Tarifrunde Metallindustrie

Warnstreiktag Elze

  • 03.11.2022
  • Aktuelles, Vertrauensleute, Senioren, Betriebe / Branchen, Jugend, Pressemitteilungen

Heute fand in Elze der dritte Warnstreiktag in der Region Alfeld, Hameln und Hildesheim statt.

Etwa 540 Beschäftigte beteiligten sich am Warnstreiktag in Elze.

Etwa 540 Beschäftigte aus Elze, Gronau, Harsum und Sarstedt beteiligten sich am Warnstreik in Elze. Aufgerufen waren die Kolleginnen und Kollegen von Jensen, Kannegiesser, Kelvion, Kögel PurFerro, Renold Tooth Chain sowie Waggonbau Graaff und ZF CV Systems. Die Kolleginnen und Kollegen von Ammann Asphalt und Funke Wärmeaustauscher nahmen in Form von Solidaritätsstreiks am Warnstreiktag teil. Sie forderten die Arbeitgeberseite nachdrücklich auf, in der vierten Verhandlungsrunde, die in der kommenden Woche anberaumt ist, konstruktiv zu sein.

Inzwischen sind drei Verhandlungsrunden über einen Tarifabschluss für die Beschäftigten in der Niedersächsischen Metall- und Elektroindustrie ergebnislos geblieben. Die Haltung der Arbeitgeberseite ruft bei den Beschäftigten sehr großen Unmut hervor. Carsten Maaß, IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, kritisierte die Arbeitgeberseite vor dem Hintergrund der kriegsbedingten Kostenexplosion für die Beschäftigten wegen ihrer unsäglichen Verhandlungsführung. Deshalb stellten sich die Metaller*innen bereits jetzt auf einen länger anhaltenden Arbeitskampf mit weiteren Streiks ein.

Mehrere ehrenamtlich engagierte Metaller schilderten die Stimmung in den Betrieben. Olav Döring, IG Metall Vertrauenskörperleiter bei ZF CV Systems stellte heraus, dass das sogenannte Angebot der Arbeitgeber in keine Weise der geleisteten Arbeit und des individuellen beruflichen Engagements gerecht werde. Der Betriebsratsvorsitzende Marco Vogel (Waggonbau Graaff) verurteilte die Blockadehaltung der Arbeitgeber während der Friedenspflicht. Sein Kollege   Lars Ziebarth, der IG Metall Vertrauenskörperleiter bei Waggonbau Graaff, erwartet eine länger dauernde Tarifauseinandersetzung und setzt auf konsequentes solidarisches Handeln der Arbeitnehmer*innen. Ergün Cankur, Betriebsratsvorsitzender bei Funke Wärmeaustauscher, schilderte Aktionen sowie die langwierigen und schwierigen Verhandlungen zu Erreichung der Tarifbindung. Dabei verwies er auf ähnliche Verhaltensweisen des Arbeitgebers und wünschte allen die notwendige Stärke, um die Tarifforderungen erfolgreich verhandeln zu können.   

„Die Arbeitgeber zwingen ihre Beschäftigten in den Warnstreik!", Karoline Kleinschmidt, die 1. Bevollmächtigte der IG Metall Alfeld-Hameln-Hildesheim. "Offenbar rechneten sich nicht mit einer so klaren Antwort der Arbeitnehmer*innen." Die Forderung nach einer tabellenwirksamen Entgelterhöhung ist gestellt und bleibt das Ziel. Diese Maßgabe gilt auch für die Laufzeit der Entgelttabellen von 12 Monaten.

Dem Warnstreiktag in Elze waren am vergangenen Freitag unmittelbar nach dem Ende der Friedenspflicht der Mitternachtswarnstreik in Hildesheim sowie die Warnstreiktage in Hildesheim und Hameln vorausgegangen. Torsten Jann, der zweite Bevollmächtigte, zieht eine positive Bilanz der ersten Warnstreikwoche: „Die Beschäftigten bewerten das Verhandlungsgebaren der Arbeitgeberseite als einen Affront und werden ihnen weiterhin eindeutige Antworten geben.“

Die IG Metall fordert eine Erhöhung der Entgelte um 8 Prozent bei einer Laufzeit des neuen Entgelttarifvertrages von 12 Monaten. Unbeirrt vertritt NiedersachsenMetall die Position, dass die Beschäftigten sich mit einer Nullrunde bescheiden sollten und auch Abstriche bei anderen Tarifleistungen akzeptieren sollten. In der dritten Verhandlungsrunde am vergangenen Freitag schlug der Arbeitgeberverband eine Einmalzahlung in Höhe von 3000 Euro vor. Sie soll auf 30 Monate gestreckt sein. Ein prozentuales und tabellenwirksames Angebot wurde von NiedersachsenMetall verweigert. Gleichzeitig fordern sie mehr Flexibilisierung von Einmalzahlungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie Zahlungen aus dem Tarifvertrag T-Zug.


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