IG Metall Alfeld-Hameln-Hildesheim
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28.03.2024, 13:03 Uhr

Tarifrunde Metallindustrie

Warnstreiktag in Hameln

  • 02.11.2022
  • Aktuelles, Betriebe / Branchen, Senioren, Vertrauensleute, Jugend, Pressemitteilungen

Die Warnstreiks in der Region gehen weiter. Rund 960 Beschäftigte aus Aerzen, Bad Pyrmont, Große Berkel, Holzminden, Hameln und Rinteln folgten dem Aufruf ihrer Gewerkschaft zum Warnstreik. Im Einzelnen beteiligten sich Kolleginnen und Kollegen von der Aerzener Maschinenfabrik, Itron, Knippschild, Lenze Operations, Lenze SE, Lenze Vertrieb, Melior Motion, Phoenix Contact, Premium Stephan, Reintjes, Stiebel Eltron, Hubert Stüken und Volvo an dem Warnstreik. Sie forderten die Arbeitgeberseite auf, endlich in ernsthafte Verhandlungen einzutreten.

Warnstreik in Hameln. Rund 960 Beschäftigte verleihen ihrer Tarifforderung Nachdruck.

Inzwischen sind drei Verhandlungsrunden über einen Tarifabschluss für die Beschäftigten in der Niedersächsischen Metall- und Elektroindustrie ergebnislos geblieben. Die Haltung der Arbeitgeberseite ruft bei den Beschäftigten sehr großen Unmut hervor.  Elke Schulte-Meine, IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, verurteilte das Taktieren der Arbeitgeberseite als eine Unverschämtheit. Sie brauchen anderthalb Monate Verhandlungen, um den Beschäftigten ein Nichts anzubieten. Es gibt immer noch kein Angebot der Arbeitgeberseite bezüglich einer tabellenwirksamen Entgelterhöhung.

Der Betriebsratsvorsitzende Sebastian Lülsdorf, Lenze SE, ordnete die Verhandlungsführung der Arbeitgeberseite in ähnlicher Weise ein. „Der Unmut darüber ist auch in den Lenze Betrieben in allen Arbeitsbereichen deutlich zu spüren“, so Lülsdorf. "Noch nie sind die Arbeitgeber bereit gewesen, während der Friedenspflicht einen Tarifabschluss herbeizuführen", kritisierte Frank Pook, Betriebsratsvorsitzender bei der AMF, die Arbeitgeberseite. "Die Warnstreiks sind Teil eines berechtigten Kampfes für die Durchsetzung von Tarifforderungen."

Am Beispiel von Stiebel Eltron verwies Karoline Kleinschmidt, die 1. Bevollmächtigte der hiesigen IG Metall, die Brisanz, die dieser Tarifrunde zu Grunde liegt. Einige Arbeitgeber versuchten sehr offensiv, die Beschäftigten von der Warnstreikteilnahme abzuhalten. "Ein inakzeptables Bemühen am Rande der Legalität", verurteilte Karoline Kleinschmidt die Arbeitgeberseite. „Alle Beschäftigten haben das Recht auf Warnstreik – und offensichtlich verstehen die Arbeitgeber keine andere Sprache mehr. Eine tabellenwirksame Entgelterhöhung scheint es nur durch den Druck der Warnstreiks zu geben. Das haben unsere Kolleginnen und Kollegen heute hier auf der Straße wieder deutlich gezeigt.“

Dem Warnstreiktag in Hameln waren am vergangenen Freitag unmittelbar nach dem Ende der Friedenspflicht der Mitternachtswarnstreik in Hildesheim sowie gestern der Warnstreiktag in Hildesheim vorausgegangen. Torsten Jann, der zweite Bevollmächtigte, bewertet die Wirkung der ersten Warnstreikwoche: „Die Beschäftigten stehen gemeinsam und sehr geschlossen für eine überaus berechtigte Tariferhöhung ein.“

Die IG Metall fordert eine Erhöhung der Entgelte um 8 Prozent bei einer Laufzeit des neuen Entgelttarifvertrages von 12 Monaten. Unbeirrt vertritt NiedersachsenMetall die Position, dass die Beschäftigten sich mit einer Nullrunde bescheiden sollten und auch Abstriche bei anderen Tarifleistungen akzeptieren sollten. In der dritten Verhandlungsrunde am vergangenen Freitag schlug der Arbeitgeberverband eine Einmalzahlung in Höhe von 3000 Euro vor. Sie soll auf 30 Monate gestreckt sein. Ein prozentuales und tabellenwirksames Angebot wurde von NiedersachsenMetall verweigert. Gleichzeitig fordern sie mehr Flexibilisierung von Einmalzahlungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie Zahlungen aus dem Tarifvertrag T-Zug.


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