IG Metall Alfeld-Hameln-Hildesheim
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19.04.2024, 14:04 Uhr

Gewerkschaftliche Betriebspolitik

Das Weserbergland brennt! Betriebsrat Haworth informiert die Belegschaft

  • 23.09.2021
  • Aktuelles, Betriebe / Branchen, Vertrauensleute, Jugend

Am Freitag, den 17.9.2021 wurden die Betriebsratsmitglieder und Beschäftigten der Haworth GmbH in Bad Münder (250 Beschäftigte) von der Geschäftsführung informiert, dass der Standort Bad Münder im Fertigungsbereich geschlossen werden soll. Über 170 Arbeitsplätze sind direkt in Gefahr.

"Haworth ist sehr wohl in der Lage, jeden seiner Standorte wirtschaftlich auszulasten“, Mathias Neumann, 2. Beollmächtigter der IG Metall Alfeld-Hameln-Hildesheim. Foto: Gerd Ahrens.


Die Befürchtungen der betrieblichen Akteure ist darüber hinaus, dass die vermeintlich verbleibenden Mitarbeiter im Vertrieb und der Entwicklung, durch eine von der Geschäftsführung dann beschriebene hohe Fixkostenbelastung nicht in Bad Münder verbleiben werden, sondern irgendwo in Deutschland angesiedelt werden.

Für die Region Weserbergland ist das Ansinnen der Geschäftsführung ein schwerer Schlag ins Gesicht, da es in der Region schwierig ist, in der Holz- und Kunststoff Branche einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Beide weiteren tarifgebundenen Betriebe Wini in Marienau und Wilkhahn in Bad Münder, Eimbeckhausen, nehmen momentan keine Einstellungen vor.

„Die Kolleginnen und Kollegen bei Haworth in Bad Münder haben in der Vergangenheit alles für die Firma gegeben, dass die Geschäftsführung um Christian Ennenbach und Maik Hänel diese Entscheidung getroffen hat, ist völlig unverständlich, denn Haworth ist als Global Player sehr wohl in der Lage jeden seiner Standorte so auszulasten, dass sie wirtschaftlich erfolgreich sind“, schätzt Mathias Neumann, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Alfeld-Hameln-Hildesheim die brisante Situation ein. „Das ist auf den ersten Blick in Bad Münder nicht gewollt.“

Auch durch die hohe Altersstruktur (Durchschnittalter der Belegschaft 44 Jahre) wird es zusätzlich für die Region schwierig werden, da viele Beschäftigte im Weserbergland verwurzelt sind und sich die Menschen hier alles aufgebaut haben.

Die IG Metall Alfeld-Hameln-Hildesheim unterstützt die betrieblichen Kolleginnen und Kollegen aktiv und steht mit Rat und Tat zusammen. Am Mittwoch, den 22.9.2021 nutzte der Betriebsrat seine regelmäßige Sprechstunde, um der aktuellen Situation gerecht zu informieren und Flagge zu zeigen. Über 120 Kolleginnen und Kollegen nutzten die 90 Minuten Sprechstunde um ihren Unmut und Zorn loszuwerden, aber auch um Fragen für die in naher Zukunft beginnenden Informationsgespräche zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung zu formulieren.


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