IG Metall Alfeld-Hameln-Hildesheim
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20.04.2024, 02:04 Uhr

IG Metall fordert Kurswechsel in der Rentenpolitik

Die gesetzliche Rentenversicherung muss den erworbenen Lebensstandard im Alter garantieren

  • 13.03.2017
  • Aktuelles, Pressemitteilungen

"Aufgrund der Kürzungen bei der gesetzlichen Altersrente wird sich wirtschaftliche Lage der Rentner immer weiter dramatisch verschlechtern", begründet Uwe Mebs, der 1. Bevollmächtigte, die Rentenkampagne der IG Metall.

Die Delegiertenversammlung der IG Metall Alfeld-Hameln-Hildesheim beschloss deshalb dieser Woche ein Positionspapier, in dem ein Kurswechsel in der Rentenpolitik gefordert wird. „Wir werden den Wahlkampf nutzen, um unsere Positionen für eine gerechte Rentenpolitik in die Debatte einzubringen“ so Uwe Mebs.

Die Berechnungsgrundlage der individuellen Rentenhöhe zeigt die Fehlentwicklungen in der Gesetzgebung auf. Als Berechnungsgrundlage gilt der „Standardrentner“. Dieser arbeitet 45 Jahre ununterbrochen bei einem Durchschnittseinkommen von derzeit 3.022 € (Brutto). Die ununterbrochene Erwerbsbiografie ist schon heute nicht mehr der Regelfall. Das Durchschnittseinkommen wird ebenfalls oftmals nicht erreicht. Deshalb sei aus Sicht der IG Metall die von den Versicherten unverschuldete Altersarmut per Gesetz vorprogrammiert.

Der Altersarmut könne aus Sicht der IG Metall nur entgegengewirkt werden, wenn die Entwicklung der Rente wieder ungekürzt an die Entwicklung von der Einkommen angekoppelt wird. Außerdem müssten Lücken bei den Anwartschaften wegen Arbeitslosigkeit Kindererziehung oder Pflege bei der Rentenberechnung aufgewertet werden.

Für die IG Metall bleibt das aktuelle Renteneintrittsalter mit 67 Jahren nicht akzeptabel. Vielmehr sei ein flexibler Übergang in die abschlagsfreie Rente nach 40 Versicherungsjahren zu gewährleisten.

Die Finanzierung der Rente sei aus Sicht der IG Metall möglich. "Die Arbeitnehmer würden auch höhere Beiträge für eine vernünftige gesetzliche Altersrente akzeptieren", räumt Uwe Mebs Bedenken bezüglich der Bezahlbarkeit der Vorschläge der IG Metall aus. Zudem würde die Einführung einer Erwerbstätigenversicherung die Einnahmesituation der Rentenkasse spürbar verbessern. Schon heute könnten auf Grund der guten konjunkturellen Situation die hohen Einnahmen der Rentenkasse zur Bildung einer Rücklage, der Demografiereserve, genutzt werden.

"Um die für unsere Vorschläge entsprechende finanzielle Ausstattung der Rentenkasse zu gewährleisten, bedarf es lediglich des politischen Willens", so Uwe Mebs. "In diesem Sinne werden wir uns offensiv in das Wahlkampfgeschehen einmischen!"


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