IG Metall Alfeld-Hameln-Hildesheim
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30.04.2025, 07:04 Uhr

Tarifrunde Kfz-Handwerk

Zweite Tarifverhandlung im Kfz-Handwerk – Arbeitgeber bleiben auf der Standspur, Warnstreiks werden ausgeweitet

  • 10.04.2025
  • Aktuelles, Betriebe / Branchen

Die zweite Tarifverhandlung im niedersächsischen Kfz-Handwerk ist ohne Angebot der Arbeitgeberseite zu Ende gegangen. „Die Arbeitgeber versuchen, mit angezogener Handbremse durchs Tarifjahr zu kommen – das funktioniert nicht. Die Beschäftigten haben ein starkes Signal gesendet, und es wird unüberhörbar lauter werden“, sagt Markus Wente, Verhandlungsführer der IG Metall Niedersachsen.

Es drohen weitere Warnstreiks. Foto: IG Metall.

Die IG Metall kündigt eine deutliche Ausweitung der Arbeitskampfmaßnahmen an. Die Mobilisierung in den Betrieben läuft auf Hochtouren, neue Streikaktionen sind bundesweit für die zweite Aprilhälfte geplant.

Die Forderungen der IG Metall sind vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Situation nicht nur realistisch, sondern dringend geboten:

  • Das Kfz-Handwerk befindet sich trotz konjunktureller Eintrübungen insgesamt in robuster Verfassung.
  • 5 Prozent der Betriebe melden eine stabile oder wachsende Geschäftsentwicklung.
  • Die Margen sind hoch, Wartezeiten für Kundinnen und Kunden lang, und die Stundenverrechnungssätze in den Werkstätten sind seit 2017 um rund 40 Prozent gestiegen – während die Entgelte der Beschäftigten nur halb so stark zugelegt haben.

„Die Beschäftigten haben in den vergangenen Jahren unter erheblichem Druck gearbeitet – bei steigender Arbeitsverdichtung, Personalmangel und galoppierenden Preisen. Es ist höchste Zeit, dass sie endlich am wirtschaftlichen Erfolg beteiligt werden“, so der Metaller weiter. Die IG Metall fordert für die rund 50.000 Beschäftigten im niedersächsischen Kfz-Handwerk:

  • 6,5 Prozent mehr Geld
  • eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 170 Euro monatlich
  • eine Entlastungskomponente

„Die Branche verliert an Attraktivität – faire Löhne und bessere Arbeitsbedingungen sind eine Investition in die Zukunftsfähigkeit des Handwerks. Es braucht mehr als warme Worte, es braucht echte Perspektiven für die Beschäftigten“, betont der Gewerkschafter.

Die dritte Tarifverhandlung findet am 05. Mai statt. Bis dahin soll in einer Arbeitsgruppe geklärt werden, ob das Thema Entlastungskomponente eine gemeinsame Landebahn finden kann. Ist dieses nicht möglich, wird die IG Metall die Warnstreiks landesweit weiter ausbauen. Die Beschäftigten sind bereit, jetzt in den nächsten Gang zu schalten und den Druck auf die Arbeitgeber weiter zu erhöhen.

„Wer ohne Angebot um die Kurve eiert, riskiert eine Vollbremsung durch die Belegschaften“, betont Wente. „Die Arbeitgeber haben jetzt die Chance, in der dritten Runde ernsthafte Vorschläge auf den Tisch zu legen. Andernfalls fährt diese Tarifrunde in den massiven Streikmodus.“



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