Redaktion: Jörg, was sagst du zu den Ereignissen in Chemnitz?
Jörg Hofmann: Wir verurteilen entschieden das Verbrechen, das den Ereignissen in Chemnitz Anlass bot. Unser Mitgefühl gilt den Opfern und ihren Angehörigen.
Wir sind zugleich tief betroffen über die nachfolgenden Ereignisse. Sie sind Ausdruck einer Polarisierung unserer Gesellschaft, in der der gesellschaftliche Zusammenhalt brüchig wird und das gemeinsame Wertegerüst verloren geht.

Und was heißt das jetzt für uns als IG Metall?
Es ist unsere Pflicht, uns denen entgegenzustellen, die zur Hetze gegen Menschen anderer Nationalität, Gesinnung oder anderen Glaubens aufrufen.  Solche Hetzer haben keinen Platz in der IG Metall und im Betrieb: Wer hetzt, der fliegt! Wir stehen für Menschlichkeit und Solidarität - gegen Spaltung, Rassismus und Hass.
Wir müssen aber auch mit den Mitläufern dieser braunen Demokratiefeinde die offene Diskussion suchen. Courage ist gefordert, nicht wegducken!

Was heißt das konkret?
Unsere Antwort darf sich nicht in Appellen erschöpfen. Wir treten mit unserer gewerkschaftlichen Kraft dafür ein, dass gesellschaftlicher Zusammenhalt gestärkt wird und die Werte einer solidarischen und demokratischen Gesellschaft für alle Bürger und Bürgerinnen erlebbar sind. Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter sind gefordert, sozialer Ausgrenzung in Bildungs- und Lebenschancen und wachsender Ungleichheit von Einkommen und Arbeitsbedingungen entgegen zu treten. Das ist unser Beitrag für eine lebendige Demokratie und solidarische Gesellschaft, gegen Spaltung und Hass.