IG Metall Alfeld-Hameln-Hildesheim
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10.07.2025, 22:07 Uhr

IG Metall

Um die Ecke gedacht

  • 30.04.2025
  • Aktuelles

GESUNDHEIT - Der Betriebsrat bei Waggonbau Graaff war ein Vorreiter bei der Beurteilung von psychischen Belastungen und hat einen Kulturwandel im Unternehmen ausgelöst.

metall - das Magazin für unsere Mitglieder.

Hinter dem Slogan »Um die Ecke gedacht« verbirgt sich ein ganzheitliches Unfallmanagement, dass die Betriebsräte mitentwickelt haben. »Wir informieren auch über Beinah-Unfälle, denn sie zeigen deutlich, wo Gefahren lauern«, berichtet Betriebsratsvorsitzender Marco Vogel. Mit den Comics stellen sie kreativ und plakativ dar, wie sie Unfälle analysieren. Vogel: »Hierzu gehört auch eine aktive Sensibilisierung der Kolleginnen und Kollegen in Form eines Sicherheitsmoments (Safty Moment) zu Beginn jeder Schicht.«

Durch das Engagement des Betriebsrats wurden gesundheitsfördernde Maßnahmen, wie zum Beispiel. Hansefit und frisches Obst eingeführt. »Seitdem sind unsere Krankheitstage deutlich zurückgegangen«, erläutert Petra Steffens, stellvertretende Betriebsratsvorsitzende. 

Diese Entwicklung ist auch ein Erfolg der guten Teamarbeit zwischen Betriebsrat, Personalmanagement und der Fachkraft für Arbeitssicherheit Lars Ziebarth, der sich zudem als Vertrauenskörperleiter engagiert. Ziebarth: »Wir werden in diesem Jahr am 17. Mai den Sicherheitspreis »Schlauer Fuchs« von der Berufsgenossenschaft erhalten, weil wir eine Unterflur-Schweißanlage entwickelt haben, die das Arbeiten ergonomisch extrem verbessert hat.« Früher mussten vier Personen über Kopf schweißen, jetzt erzielt eine Person auf einem Sitz mit Nackenstütze das gleiche Ergebnis.

Vorreiter waren die Elzer auch bei der Aufnahme psychischer Belastungen in die ganzheitliche Gefährdungsbeurteilung. Vogel: »Das konnten wir nur erreichen, weil wir uns im Arbeitskreis
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz der IG Metall dafür qualifiziert haben.«

Gemeinsam mit dem Personalmanagement haben die Betriebsräte ein betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) aufgebaut. »Unsere Personalmanagerin führt die Gespräche sehr sorgfältig und begleitet die Personen danach«, sagt Marco Vogel. Weitere Gespräche folgen, um die Betroffenen gezielt zu fördern.

Am Standort Elze arbeiten rund 260 Beschäftigte, darunter sind zehn Schwerbehinderte oder Gleichgestellte. Steffens: »Die hat unsere Schwerbehindertenvertretung im Blick, denn sie sollen entsprechende Förderungen bekommen, um ihre Arbeit auszuüben.«

Bei Waggonbau Graaff hat sich ein Wandel im Umgang mit der Inklusion vollzogen. Vogel: »Bei internen Stellenausschreibungen werden schwerbehinderte Personen bevorzugt betrachtet.«

Der Mensch soll im Mittelpunkt stehen. Deshalb ist der Betriebsrat auf Wunsch der Belegschaft dabei, eine Vereinbarung zum Job-Rad auf den Weg zu bringen. Marco Vogel« Damit fördern wir die Gesundheit der Kolleginnen und Kollegen.«


Arbeitskreis Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
17. Juni 2025: Die eintägige Schulung des IG Metall-Arbeitskreises ist dieses Mal bei Waggonbau Graaff in Elze.

Neben einer Werksbegehung wird die ergonomische Gestaltung von Arbeitsplätzen unter besonderer Beachtung der Belange von schwerbehinderten Beschäftigten vorgestellt. Referent Matthias Holm vom IGP - Institut für Gesundheitsförderung und Personalentwicklung aus Hannover informiert über Handlungsfelder zum Thema.

Informationsmaterial und Anmeldung bei Gewerkschaftssekretärin Sabine Glawe: sabine.glawe@igmetall.de.


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