4,3 Prozent mehr Entgelt erst ab März nächsten Jahres und eine Einmalzahlung von 325 Euro bei einer Laufzeit von insgesamt 24 Monaten – das ist das Angebot der Arbeitgeber in der ersten Verhandlung. Damit kommt das Angebot der beschlossenen Forderung der IG Metall von 8 Prozent bei 12 Monaten Laufzeit nicht einmal nahe – das ist eindeutig zu wenig! Die Gewerkschaft hat das Angebot daher empört zurückgewiesen.

Wirtschaftliche Herausforderungen hin oder her: Die entscheidenden Kennziffern in beiden Branchen sind stabil und die Auftragslage teils überragend. Gerade die gestiegenen Einkaufspreise dürfen als Argument in den Verhandlungen nicht gelten, können die Unternehmen die Preisverschärfungen doch größtenteils an die Kunden weitergeben.

Im drastischen Gegensatz hierzu steht aktuell die Realität der Beschäftigen: Diese können die Teuerungen an der Supermarktkasse nicht abwälzen, von den kommenden Gas- und Stromrechnungen ganz zu schweigen. Bei konstant hoher Inflation sind es vor allem die mittleren und kleinen Entgeltgruppen, die durch eine ordentliche Tariferhöhung endlich aufatmen könnten.

Damit der Fachkräftemangel nicht völlig zur Wachstumsbremse wird,hat die IG Metall die Auszubildenden in den Fokus gerückt: Eine Ausbildungsvergütung von mindestens 1.000 Euro soll helfen, im Ringen um den dringend benötigten Nachwuchs mit der Industrie konkurieren zu können.

Nach dem mickrigen ersten Angebot der Arbeitgeber, gilt es nun den guten Argumenten der IG Metall im Betrieb nochmals Nachdruck zu verleihen. Bereit dafür sind die Kolleginnen und Kollegen: Über 98 Prozent stehen hinter der gemeinsamen Forderung und ganze 84 Prozent sind bereit, selbst aktiv zu werden.

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Quelle: IG Metall Niedersachen und Sachsen-Anhalt: Tarifnachrichten vom 30. August 2022, Nr. 4.