Zukunftssicherung und mehr Geld. ZF-Beschäftigte gehen kämpferisch gegen geplante Entlassungen vor und in die Tarifrunde 2024
Solidarisch und stark steht die Belegschaft zusammen, um für ihren ZF-Standort in Gronau und die Tarifforderung zu kämpfen. Die Ankündigung des Managements bis zu 14 000 Stellen bis 2028 in Deutschland abzubauen, sorgte für breiten Protest bei den 54 000 Beschäftigten.
20 000 Beschäftigte bundesweit haben beim Aktionstag am 10. September den Stopp des geplanten Stellenabbaus, Investitionen und eine Beschäftigungssicherung bis 2030 gefordert.
Ja, die wirtschaftliche Situation bei ZF ist schwierig. Das sehen auch Betriebsräte und IG Metall: Transformation, Wandel zur E-Mobilität, Energiepreise, Absatzkrise. Dazu kommen aber auch Managementfehler: verfehlte Anläufe, fehlende Investitionen, falsche Preispolitik, verlorene Aufträge.
Mathias Neumann, Zweiter Bevollmächtigter von der IG Metall: "Die Axt bei den Beschäftigten anzulegen, um die Schulden durch die Käufe von Wabco und TRW zu begleichen, ist unanständig und kontraproduktiv. Es ist zudem völlig inakzeptabel bei einem Personalkostenanteil von 18 Prozent zu behaupten, die deutschen Standorte seien zu teuer im Vergleich zu Niedriglohnländern."
"ZF Gronau erwirtschaftet zusammen mit ZF Hannover ordentlich Gewinn", so Vertrauenskörperleiter Olav Döring in Gronau. "Deshalb gibt es für unseren Standort noch keine konkreten Pläne. Doch wir sind als Vertrauensleute gewappnet."
Die Belegschaft ist gut organisiert und es treten in dieser Situation weitere Beschäftigte in die IG Metall ein. »Wir werden um jeden Arbeitsplatz kämpfen«, so Betriebsratsvorsitzender Michael Drescher. "Krisen über Stellenabbau zu finanzieren, sind Methoden von McKinsey und Co, um schnelle Erfolge zu erzielen." Dass die Beschäftigten auch die Gehälter der Vorstände erwirtschaften, fiele aus deren Fokus.
Die Belegschaft in Gronau steht auch hinter der Forderung der IG Metall in der diesjährigen Tarifrunde. "Die Vertrauensleute sind auf eine harte Tarifrunde vorbereitet"«, so Döring. "Wir haben mehr Geld verdient."
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