Vom 12. bis 14. August 2019 diskutierten Betriebsräte aus Betrieben der IG Metall-Geschäftsstelle Alfeld-Hameln-Hildesheim und Gewerkschaftssekretäre in einem Seminar gemeinsam Auswirkungen der Transformation und Digitalisierung der Arbeitswelt auf die Region. „Sich gemeinsam zunächst über zentrale Gestaltungsanforderungen zu verständigen, war das Ziel des Seminars“, erläutern Dorothea Katharina Ritter vom Niedersächsischen Zentrum für gute digitale Arbeit und Mitbestimmung der HVHS Springe e.V. und der Gewerkschaftssekretär Stephan Marquardt.
Transformation gestalten
So diskutierten die Teilnehmer*innen zunächst notwendige Leitbilder für eine Transformation im Sinne der Beschäftigten wie die Humanisierung der Arbeit und gute digitale Arbeit. Dabei verständigten sie sich auch über ihr eigenes Rollenverständnis und neue Anforderungen an ihre Betriebsrätearbeit in der Transformation.
Sodann erprobten sie in Praxisübungen Gestaltungsinstrumente, um Transformationsprozesse strategisch-offensiv anzugehen und zu einer starken Mitwirkung einschließlich einer guten Beschäftigtenbeteiligung zu gelangen. Die Teilnehmer*innen übten anhand betrieblicher Beispiele Technikfolgenabschätzungen, prüften mit dem Ziel der Beschäftigungssicherung die Möglichkeit, selbst Innovationen, Investitionen sowie Qualifizierungsmaßnahmen anzustoßen.
Informationspflichten des Arbeitgebers
Deutlich wurde in den Diskussionen immer wieder, dass die "rechtzeitige und umfassende Information" der Betriebsräte in fast allen teilnehmenden Betrieben nur selten gewährleistet ist. Gleiches gilt für die Qualifizierungs- und Personalplanung. Des Weiteren besteht unter Betriebsräten ein hoher Unterstützungsbedarf in Sachen technologischer Expertise, um technische Neuerungen und ihre wirtschaftlichen Perspektiven beurteilen zu können. Die Sorge um die Zukunft der Arbeitsplätze in der Region lastet vor allem auf den Arbeitnehmer*innen der Zulieferindustrie stark im Zuge der Neuausrichtung in der Automobilindustrie. Schließlich unterstrichten die Betriebsräte die schwierige Situation der Mitbestimmung in internationalen Konzernstrukturen mit ständig wechselnden Eigentümeranteilen.
Ausblick
Zum Ende waren sich die Betriebsräte einig, dass die Gestaltung der Transformation ein sehr viel größeren Raum in ihrer täglichen Arbeit eingeräumt werden muss. Hierfür könnten sie sich unter anderem eine überbetriebliche und kontinuierliche Vernetzung von Betriebsräten in Arbeitskreisen vorstellen.
Ein besonderer Dank ergeht an Thomas Müller aus der Bezirksleitung Niedersachsen-Sachsen-Anhalt, der mit den Teilnehmer*innen die Herausforderungen der Transformation der Arbeitswelt allgemein und mit Blick auf die niedersächsische Automobilindustrie diskutiert hat. Ebenso gilt Christoph Digwa und Thomas Wrubel von "Mit uns digital! - Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum Hannover" ein großer Dank, die mit einer mobilen smarten Fabrik einen Einblick in vollautomatisierte Produktionsprozesse geboten haben.
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