Auch die 3. Verhandlungsrunde der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten in der niedersächsischen Metall– und Elektroindustrie verlief ergebnislos. Ohne jegliche Bewegung der Arbeitgeber ging die dritte Verhandlung nach nur halbstündiger Verhandlung ergebnislos zu Ende. Sie sahen sich nicht in der Lage, ihr Angebot anzupassen.
Unmittelbar nach Ablauf der Friedenspflicht fand am Dienstag um 00:01 Uhr der Mitternachtswarnstreik bei KSM in Hildesheim statt. Aufgerufen waren die Nachtschichten bei Jensen, KSM, Robert Bosch HiP, Waggonbau Graaff und ZF CV Systems.
Ebenfalls am 29. Oktober fanden bei Jensen, KSM Castings, Transnorm und Waggonbau Graaff mehrstündige Frühschlussaktionen statt. Die nächsten Frühschlussaktionen folgten am Mittwoch bei Kannegiesser, Kögel PurFerro, Robert Bosch HIP, Robert Bosch Entwicklungszentrum und SEG.
Aufgrund des Feiertages wird es erst wieder ab dem 4. November mehrstündige Warnstreiks vor den Betrieben sowie in Hameln und Hildesheim geben. Parallel finden weiterhin Frühschlussaktionen statt. Sollte es bis etwa Mitte November keinen Tarifabschluss geben, sind wir darauf vorbereitet. Die Vorbereitungen für 24-Stunden-Warnstreiks in Betrieben aus der Region wurden bereits eingeleitet.
Verhandlungsstand
Die IG Metall fordert eine Erhöhung der Entgelte um 7 Prozent bei einer Laufzeit des neuen Entgelttarifvertrages von 12 Monaten. Die Ausbildungsvergütungen sollen überproportional erhöht werden - um 170 Euro je Ausbildungsjahr ebenfalls für 12 Monate. Weiterhin bietet der Arbeitgeberverband nur 1,7 Prozent Entgeltsteigerung zum 1. Juli 2025 und 1,9 Prozent zum 1. Juli 2026 – das alles bei einer Tarifvertragslaufzeit von 27 Monaten. Konsens besteht, dass die Ausbildungsvergütungen überproportional steigen müssen – während die Gewerkschaft dies mit einer Forderung von 170 Euro konkret beziffert, bleibt die Arbeitgeberseite vage und ungenau. Zu einer sozialen Komponente, die die IG Metall im Tarifergebnis für die unteren Entgeltgruppen verankert wissen möchte, äußerte sich der Arbeitgeberverband weiterhin nicht.
„Die Beschäftigten sollen neun Monate auf eine Erhöhung ihrer Entgelte warten! Das ist ein äußerst unseriöses Angebot der Arbeitgeber!“, kommentiert Karoline Kleinschmidt, die 1. Bevollmächtigte, das Verhandlungsangebot der Arbeitgeberseite. „In Verbindung mit der langen Laufzeit würden die Einkommen der Beschäftigten stagnieren beziehungsweise sinken. Ein nicht kalkulierbarer Kaufkraftverlust wäre die Folge!“ „Sozialpartnerschaft geht anders!“ fordert Karoline Kleinschmidt die Arbeitgeberseite auf, ihrer sozialen Verantwortung gerecht zu werden. „Wir akzeptieren nicht, dass in wirtschaftlich unübersichtlichen Zeiten der schwarze Peter automatisch auf Seiten der Beschäftigten verortet wird.“
23.01.2025
24.01.2025
27.01.2025
28.01.2025
11.02.2025
14.01.2025
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05.01.2025
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20.12.2024
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