IG Metall Alfeld-Hameln-Hildesheim
https://www.igmetall-alfeld-hameln-hildesheim.de/aktuelles/pressemitteilungen/die-menschen-erwarten-eine-rueckkehr-zu-einer-gerechten-arbeitsmarkt-und-sozialpolitik/
25.04.2024, 05:04 Uhr

Rentenkampagne und Beschäftigtenbefragung

„Die Menschen erwarten eine Rückkehr zu einer gerechten Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik.“

  • 04.08.2017
  • Aktuelles, Pressemitteilungen

Im Vorfeld der Bundestagwahl setzt die IG Metall Alfeld-Hameln-Hildesheim arbeitsmarkt- und sozialpolitische Themen auf ihre Agenda. „Rund sieben Wochen vor der Bundestagswahl ziehen wir ein erstes Fazit über unsere Aktivitäten“, stellt Uwe Mebs, der erste Bevollmächtigte der IG Metall Alfeld-Hameln-Hildesheim fest. „Die bis zur Bundestagswahl verbleibende Zeit nutzen wir, um mit unseren Themen im Wahlkampf präsent zu sein“.

Metaller im Dialog mit den Mitbürgern. Foto IG Metall.

Was bewegt die Menschen im Wahlkreis und in der Region? Wo drückt den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern der Schuh? Die IG Metall ist diesen Fragen mit ihrer Rentenkampagne und der bundesweiten Beschäftigtenbefragung nachgegangen. „Wir stellten den Kandidaten zur Bundestagswahl aus den Wahlkreisen 46 und 48 die Ergebnisse unserer Aktionen zur Verfügung“, so Uwe Mebs. „Wir erwarten ihre Antworten demnächst und werden sie anschließend in unseren Gremien diskutieren.“

Für die Menschen ist klar, sie wollen eine neue gerechte und solidarische gesetzliche Altersrente. Die IG Metall diskutierte die Zukunft der Altersvorsorge in Betriebs- und Mitgliederversammlungen. Darüber hinaus sprach sie an ihren sieben Infoständen in der Region mit Bürgerinnen und Bürgern. Über 3000 Menschen bewiesen mit ihren Unterschriften, dass die Positionen der IG Metall von ihnen mitgetragen werden. „Die Menschen wollen flexible Übergänge in den Ruhestand und die Ankopplung des Rentenniveaus an die Entwicklung der Einkommen“, fasst Uwe Mebs einen Teil der Diskussionen zusammen. „Auch die Einführung einer Erwerbstätigenversicherung würden viele Bürger begrüßen.“ Ebenso werde der Gedanke geteilt, zum Beispiel Anwartschaftslücken bei der Rente, die durch Arbeitslosigkeit entstehen, auszugleichen.

Die Sorge, im Alter zu verarmen, sei den Bürgern in den Diskussionen anzumerken gewesen. „Es wäre Zeit, sich mit den Ideen eines beachtenswerten Teiles der Wähler auseinanderzusetzen und die gesetzliche Altersrente neu zu gestalten“, fordert Uwe Mebs von der Politik.

Auch in der Arbeitswelt sehen viele Beschäftigte großen Veränderungsbedarf. Dies zeigen die Ergebnisse der bundesweiten Beschäftigtenbefragung der IG Metall. 681.000 Mitglieder und Nichtmitglieder haben sich an der bundesweiten Beschäftigtenbefragung 2017 der IG Metall beteiligt. Über 6.600 aus dem Bereich der IG Metall Alfeld-Hameln-Hildesheim.

Die Beschäftigten wollen Arbeitszeiten, die zum Leben passen, fair finanzierte soziale Absicherung, Gerechtigkeit durch mehr Tarifverträge und Perspektiven für alle bei der Arbeit von Morgen. Bezüglich der Arbeitszeit steht unter anderem die Forderung nach einem Rückkehrrecht von Teilzeit in Vollzeit mit einem Entgeltausgleich oben auf  der Liste der Erwartungen an die Arbeitgeber. Auch das Gespür für die Aktualisierung des individuellen Wissens ist vorhanden. Deshalb plädieren die Beschäftigten unter anderem für ein Recht auf betriebliche Fortbildung und für die Abschaffung sachgrundloser Befristungen.

In Bezug auf die Sozialpolitik wird eine Abkehr vom Abbau der Versicherungsleistungen verlangt. Auch hier gibt es eindeutige Vorstellungen wie zum Beispiel die Rückkehr zu einer paritätisch finanzierten Krankenversicherung, zu einer starken gesetzlichen Rente mit einem höheren Niveau und einem Recht auf arbeitgeberfinanzierte betriebliche Altersversorgung?

Auch die Arbeitsmarkt- und Tarifpolitik ist im Fokus der Beschäftigten. Geprägt von ihren Erfahrungen bei Ausgliederungen, Betriebsspaltungen und Unternehmensverkäufen fordern die Beschäftigten die Fortgeltung von Tarifverträgen.

„Von Politikverdrossenheit bei den Wählern spürten wir nichts“, so Uwe Mebs. „Vielmehr scheint ein Teil der Wähler zu resignieren, weil sie den Eindruck haben, ihre Vorstellungen finden bei den Politikern keine Würdigung.


Drucken Drucken