IG Metall Alfeld-Hameln-Hildesheim
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23.04.2024, 19:04 Uhr

BESCHÄFTIGTENBEFRAGUNG 2017

Beschäftigte in Schichtarbeit wollen die Gestaltung der Arbeitszeit mitgestalten

  • 04.08.2017
  • Aktuelles

Aus dem Zuständigkeitsbereich der IG Metall Alfeld-Hameln-Hildesheim beteiligten sich 6297 Arbeitnehmer. Knapp ein Drittel der Befragten ist in Schichtarbeit tätig. Sie haben klare Vorstellungen zur Gestaltung von Schichtarbeit. Die Folgen von Schichtarbeit können für die Beschäftigten enorm sein: Die physischen und psychischen Belastungen sind für Arbeitnehmer, die in Arbeitszeitmodellen mit Nachtschicht arbeiten, deutlich höher als bei Beschäftigten, die in Normalschicht tätig sind.

Die Auswirkungen von Schichtarbeit.

Wie zufrieden sind die Arbeitnehmer?

Hohe Flexibilität der Arbeitnehmer, die im Schichtbetrieb tätig sind.

Auch die Schichtarbeit soll mit dem Privatleben vereinbar sein.

Die Kolleginnen und Kollegen, die in Schichtsystemen arbeiten, sind unzufriedener mit ihren Arbeitszeiten als der Durchschnitt. Hierfür gibt es gute Gründe. Zu den besonderen Herausforderungen in der Schichtarbeit gehören die weitreichenden Flexibilitätsanforderungen der Arbeitgeber. So mussten 15 Prozent der Beschäftigten in Schichtarbeit im vergangenen halben Jahr viermal oder öfter eine zusätzliche Schicht übernehmen.

„Die Ergebnisse der Beschäftigtenbefragung spiegeln sich auch in der betrieblichen Praxis wieder“, so Manfred Daus, Leiter der Vertrauensleute der IG Metall bei der KSM Castings Group in Hildesheim. “Mit den im April neu eingeführten Schichtmodellen hoffen wir die Belastungen für unsere Kolleginnen und Kollegen zu verringern.“ Die Metaller werden in bis zum Ende des Jahres das Gespräch mit ihren Kolleginnen und Kollegen suchen und ihre Erfahrungen mit den neuen Schichtmodellen auswerten.

Auch die in Schichtsystemen tätigen Kolleginnen und Kollegen würden das Arbeitsleben gern besser mit dem Privatleben vereinbaren. Dabei zeigt sich eines überdeutlich: Selbstbestimmung hat für die Arbeitnehmer eine zentrale Bedeutung. 84 Prozent wollen die freie Wahl haben bezüglich der Lage von Freischichten. Auch soll es möglich sein, Zeitguthaben selbstbestimmt auf- und abbauen zu können. Hierfür sprechen sich 86 Prozent der Befragten aus unserer Geschäftsstelle aus.

Festzuhalten bleibt: Auch unsere Kolleginnen und Kollegen in Schichtarbeit erwarten, dass ihre Arbeitszeit nicht komplett durch die Flexibilitätsansprüche der Arbeitgeber bestimmt wird. Sie fordern berechtigterweise, dass ihre Interessen und ihre Bedürfnisse berücksichtigt werden. Sie wollen Arbeitszeiten, die zum Leben passen, sie wollen selbstbestimmte Arbeitszeiten.

Hinweis zur Beschäftigtenbefragung 2017
Bundesweit beteiligten sich mehr als 680.000 Beschäftigte in rund 7.000 Betrieben an der Beschäftigtenbefragung. Das sind 166.000 Beschäftigte mehr als bei der Befragung 2013. Auch Nichtmitglieder haben sich im hohen Maße beteiligt (38 Prozent der Rückmeldungen). Auch in unserer Geschäftsstelle stieg die Beteiligung von 3979 Beschäftigte 2013 auf 6297 Beschäftigte 2017.

 

 


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